Heiß umfehdet, wild umstritten – liegt der Parkplatz in der Wöllersdorfer Mitt´n
Die Diskussion um das ehemalige Schwarz-Gasthaus in Wöllersdorf und den dort geschaffenen provisorischen Parkplatz entwickelt sich zu einer „unendlichen" Geschichte.
Hat die Gemeinde 2007 das Grundstück um € 280.000,-- erwerben wollen, kam man – damals noch unter der Führung der SPÖ – 2008 nach einigem Zögern dann doch überein, € 300.000,-- (d.s. rund € 246,-- pro m²) zu zahlen, und das für ein altes abbruchreifes Haus, in dem aktuell nur die Raiffeisenbank untergebracht ist, und einigen baufälligen Zubauten im hinteren Grundteil.
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Im September 2010 wurde ein Antrag der ÖVP im Gemeinderat, den Innenhof des Areals nach Abbruch der Zubauten als öffentlichen Parkplatz der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen, nicht einmal zur Erörterung zugelassen.
Nur einen Monat später, im Oktober 2010, entschied man dann doch, den Bauausschuss mit der Erarbeitung eines späteren Gesamtkonzeptes sowie eines zeitnahen Teilkonzeptes zu beauftragen, insbesondere in Bezug auf die Parkplatzsituation im Ortszentrum.
Im März 2011 folgte schließlich der Beschluss über die notwendigen Abbrucharbeiten, und im August wurde die vorübergehende Befestigung der Fläche mit Recycling-Material vergeben.
Bis dahin wurde noch immer kein endgültiges Nutzungskonzept für dieses Grundstück vom Bauausschuss vorgelegt.
Bereits Ende Mai 2011 verkündet die SPÖ auf ihrer Homepage erste Ergebnisse des Bauausschusses in diesem Zusammenhang sowie die Einladung zu einem Architekturwettbewerb für die Erarbeitung des Gesamtprojektes.
Im Jänner 2012 – also wieder einige Monate später – findet sich wieder auf der Homepage der SPÖ ein Artikel über die Umsetzung des Parkplatzes, natürlich als eigene Idee mit der Betonung, dass es sich bei diesem Parkplatz nur um eine Zwischenlösung handelt. Weitere Überlegungen und Planungen sind bereits im Ausschuss für Bau- und Infrastruktur im Gange.
Randbemerkung: Die Umsetzung erfolgte schließlich gänzlich so wie die VP im September 2010 beantragt hat!
Trotz Urgenzen durch den Bürgermeister in den Ausgaben der Gemeindenachrichten vom März und Juli 2012 konnte der zuständige Bauausschuss dem Gemeinderat keinen Vorschlag bzw. diskussionsfähiges Projekt vorlegen.
Nachdem nun mehr als ein Jahr ergebnislos verstrichen ist, hat sich der Bürgermeister im Dezember 2012 mit der Südraum Wohnbaugenossenschaft zusammengesetzt und einen ersten Entwurf ausgearbeitet, der nun zur Diskussion steht.
Und plötzlich soll alles bleiben, wie es ist. Der Bauausschuss hätte somit kein Konzept mehr zu erarbeiten und das alte Gebäude, in dem immer noch die Raika untergebracht ist, verfällt zusehends, da sonst keine Nutzung darin stattfindet.
In den seinerzeit von der ÖVP eingebrachten Anträgen, die auch von anderen Parteien unterstützt worden sind, war immer eine wirtschaftliche Weiternutzung angedacht, wobei die Parkplätze absolut nicht entfallen sollten.
Nun wird die Bevölkerung von der SPÖ dazu angehalten, über die Parkplatzerhaltung abzustimmen – wozu eigentlich, denn niemand will diese eliminieren. Würde es in der Gesamtnutzung ausschließlich bei Parkplätzen bleiben - und rechnete man die Kosten der Befestigung (ca. € 120.000,-) dazu – käme ein Abstellplatz (von 37) auf rund € 12.000,-- - viel Geld für NUR Parkplätze!
Auf die „mehr Infos" auf der SP-Homepage lässt man uns scheinbar vergeblich warten!
Chronologie der Ereignisse:
2007: Erste Verhandlungen mit einem Preis von € 280.000,- für das Schwarz-Gasthaus
2008: Durch Zögern der damaligen Gemeinderegierung (SPÖ-dominiert) stieg der Preis auf
€ 300.000,- zuzüglich der Nebenkosten bedeutet das für die Gemeinde Kosten von rund
€ 246,- pro m²!
09/2010: Auf dem Grundstück stehen nach wie vor alle Gebäude, der vordere Teil mit der Raika
und die Zu- und Nebengebäude dahinter. Der Antrag der ÖVP auf Schaffung
eines Parkplatzes im Innenhof des Grundstücks wurde im Gemeinderat
nicht einmal behandelt
10/2010: Gemeinderatsbeschluss, dass Bauausschuss ein zeitnahes Teilkonzept (Parkplatz schaffen)
und ein Gesamtkonzept für die Nachnutzung ausarbeitet
03/2011: Abbruch der Zu- und Nebengebäude im Innenhof
08/2011: Provisorische Befestigung der Fläche mit Schotterbruch
03/2012 und
07/2012: Urgenz eines Projektes durch den Bürgermeister an den Bauausschuss
12/2012: Da noch immer kein Gesamtkonzept für die Nachnutzung vom Bauausschuss vorgelegt
worden ist, hat Bgm. Glöckler mit der Südraum Kontakt aufgenommen und dem Gemeinderat
einen ersten Entwurf vorgelegt
03/2013: Aussendung der SPÖ mit der Frage, ob die Parkplätze beim Gemeindeamt erhalten bleiben
sollen. Bei diesem Kaufpreis kostet dann jeder der 37 (noch zu befestigenden) Parkplätze
(inkl. Befestigungskosten von ca. € 120.000,-) rund € 12.000,--!
Viel Geld pro Parkplatz!!!
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